Stammbetrieb

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Fechten

Von Schmissen gezeichnete Gesichter und blutige, ja tödliche Duelle zwischen Ehrenmännern; was davon ist Mythos und was ist im heutigen studentischen Fechten (Mensur) noch präsent?

 

Wie alle Bestandteile des Verbindungslebens hat sich auch die Bedeutung der Mensur laufend verändert, ohne aber je die grundsätzlichen Inhalte, die Ausbildung des persönlichen Mutes und die Selbstbeherrschung, zu verlieren. Heute werden fast nur noch Bestimmungsmensuren (von den Verbindungen untereinander vereinbarte Partien) auf Schläger (einer Hiebwaffe) ausgetragen, während es vor etwa 50 Jahren noch üblich war, Kontrahenten zum Duell auf Schläger oder Säbel zu fordern. Die Schutzvorrichtungen sind so ausgestaltet, dass nur einige Abschnitte im Gesicht als Trefferfläche hinhalten müssen, wobei die Augen mit einer massiven Brille und die anderen Körperteile mit geeigneten Bandagen geschützt sind. Ziel in einer Mensur ist für jeden Paukanten, die strikten Regeln einzuhalten, eigene Hiebe präzise zu setzen und die Hiebe des Gegenpaukanten mit seiner Deckung abzuwehren.

 

Um sich diese Fähigkeiten aneignen zu können, ist regelmässiges Training unerlässlich. Es findet in der Regel täglich zu einer Randzeit statt und sollte mindestens drei bis vier Mal pro Woche für etwa eine Stunde besucht werden. Die im Schweizerischen Waffenring zusammengeschlossenen Verbindungen treffen sich in der Regel zwei Mal jährlich zu einem sogenannten Pauktag, an dem die Partien ausgetragen werden.

 

Wer zu einer Partie antritt, begibt sich freiwillig in eine Extremsituation, in der er von seinen Couleurbrüdern in vielfältiger Weise unterstützt wird. Nach geschlagener Partie ist der Stolz über das Vollbrachte gross und das erste Bier wird mit dem Gegenpaukanten getrunken, der Freund mit gleichen Prinzipien und nicht Feind ist.

Geschichte

Die ersten Zusammenschlüsse von Studenten hatten ganz praktische Gründe. Wer von zu Hause fortziehen musste, um zu studieren, fand sich in einer unbekannten Umgebung wieder. Der Kontakt mit den bisherigen Freunden und der Familie war lange vor Telefonie und sozialen Medien beschwerlich. Das Zurechtfinden am neuen Ort wurde durch keine Restaurant-Tipps von Google etc. erleichtert. Vereinigungen von Studenten mit gleicher geographischer Herkunft gaben den Neuankömmlingen Hilfe im Alltag und Heimatgefühl. Dieser Aspekt spielt heute natürlich eine geringere Rolle. Dennoch haben wir überdurchschnittlich viele Mitglieder, die nicht aus Zürich und Umgebung stammen, aber durch ihre Mitgliedschaft in der Helvetia sofort über ein gutes Beziehungsnetz am Studienort verfügten.

Nach dem Zerfall der napoleonischen Ordnung anfangs des 19. Jahrhunderts brauchte es einige Zeit, um neue und stabile Verhältnisse zu schaffen. Wie immer unter solchen Umständen waren Studenten politisch besonders aktiv. 1832 gründeten Studenten aus Zürich und Luzern in Hitzkirch die gesamtschweizerische Studentenverbindung Helvetia, eine Sektion in Bern stiess bald dazu. Die Helveter waren „Radikale“, welche die Ideale der Französischen Revolution hochhielten und einen Rückfall in die alte aristokratische Ordnung bekämpften. Während sich die politischen Verhältnisse in der Schweiz 1848 mit der ersten Bundesverfassung im Sinne der Helveter stabilisierten, war die Landschaft der Studentenverbindungen noch bis Ende des 19. Jahrhunderts mit unzähligen Abspaltungen, Fusionen und Namensänderungen in ständiger Bewegung . Die Sektion Zürich der Helvetia besteht nun seit 1893 in der heutigen Form. Die Helveter stehen für den Erhalt der freiheitlichen Ordnung und ihrer Weiterentwicklung ein, pflegen aber keine institutionellen Kontakte zu einer bestimmten politischen Partei oder einer bestimmten Religionsgemeinschaft.

Warum nun soll heute jemand einer Studentenverbindung beitreten, wo doch der Alltag auch mit anderer Hilfe bewältigt werden kann und keine revolutionären Ziele angestrebt werden sollen? Was uns gegenüber anderen Vereinen auszeichnet, ist das Prinzip der lebenslangen Mitgliedschaft, und zwar nicht nur auf dem Papier. An fast allen Anlässen sind Helveter jeglichen Alters anwesend, vom 20- bis zum 90-jährigen, die ausserdem die unterschiedlichsten Studiengänge absolvieren oder Berufslaufbahnen eingeschlagen haben. Der dadurch mögliche Austausch von Erfahrungen über alle Generationen und Fachgebiete hinweg ist in dieser Form einzigartig und äusserst bereichernd.

Das Verbindungshaus

Im «trockenen» Hirschengraben, einem Teil des Grabens der Stadtbefestigung der Stadt Zürich des 13. Jahrhunderts, wurden auf obrigkeitliche Kosten zur Freude der Bevölkerung Hirsche gehalten. Nachdem 1774 das letzte Wild abgeschossen wurde, deckte man zwischen 1780 und 1790 den Stadtgraben ein und schuf eine Fahrbahn und Fussgänger-Allee. Zwischen dem ehemaligen Ketzerturm (heutige Mühlegasse) und dem Kronentor (Neumarkt) baute die Stadt 1789 entlang der Stadtmauer Scheunen, die an Seiler und andere Handwerker vermietet wurden; daher der heutige Name Seilergraben.

 

Die beiden Seilerschöpfe auf dem heutigen Grundstück Seilergraben 7 wurden 1837 abgebrochen. An deren Stelle wurde ein Magazingebäude errichtete, das 1854 zum heute noch bestehenden Wohnhaus umgebaut wurde. Die beiden benachbarten Seilerschöpfe auf dem heutigen Grundstück Seilergraben 9 wurden 1854 ebenfalls abgebrochen und durch ein Wohnhaus, ähnlich dem Nachbarhaus jedoch mit Balkon, ersetzt. Dieses wurde im Grundbuch als Haus zum Hirschberg eingetragen. Das Äussere der beiden Häuser hat sich bis heute erhalten. Nach verschiedenen Handänderungen wurde im „Hirschberg“ im Juli 1892 das Restaurant „Barbarossa“ eröffnet. Die Umbenennung in „Hirschberg“ kann nicht genau datiert werden, erfolgte aber spätestens 1938.

1962 war die Aktivitas der Studentenverbindung Helvetia wieder einmal ohne Kneiplokal, da der gemietete Raum wegen Eigenbedarfs des Vermieters verlassen werden musste. Der Wunsch wie die Sektionen in Bern und Lausanne ein eigenes Haus zu besitzen keimte auf. Als man in Erfahrung brachte, dass der “Hirschberg” zum Verkauf stand, musste rasch gehandelt werden. Am 27. Dezember 1962 wurde eine Genossenschaft mit sieben in Zürich wohnhaften Altherren gegründet, um den Kauf, ermöglicht durch grosszügige Darlehen mehrerer Altherren, abwickeln zu können. Ende Oktober 1964 waren alle Umbauarbeiten abgeschlossen, und die Kneipe konnte der Aktivitas übergeben werden.

Heute halten die meisten Zürcher Helveter einen oder mehrere Anteilscheine und bekräftigen damit ihre Verbundenheit mit dem Helveterhaus. So war es stets möglich, die anstehenden Arbeiten zum Erhalt der Substanz des Hauses und zur Anpassung an neue Bedürfnisse und Vorschriften im Restaurant auszuführen. Der letzte grössere Umbau im Restuarant erfolgte 2001.

Der Sekundant

Im Jahre 1943 konnte die Sektion Zürich der Helvetia das 50-jährige Jubiläum der Wiedereröffnung feiern und im renovierten Hotel Carlton Elite den Stammbetrieb aufnehmen. Die Auswahl des Wandschmuckes überliess der Hausherr den Helvetern. Der Fuxe Hans-Heinrich Müller H! kannte den Kunstmaler Alois Cariget, der in seiner Nachbarschaft wohnte, und wurde beauftragt, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Der Künstler wurde zu einem Pauktag eingeladen. Der Auftrag lautete, einen Sekundanten in aufrechter, entspannter Haltung, also nicht in Lauerstellung wie während der Mensur abzubilden. Alois Cariget skizziert fleissig und zieht sich zurück. Einige Wochen später ist die Freude und die Überraschung gross, als die Helveter am Stamm im Elite eintreffen: Von der Wand blickte sie ein Sekundant an, fast in Lebensgrösse, ein echtes Al-Fresco-Bild. Die Haltung entspricht in etwa der beim Annoncieren einer Partie beim Unparteiischen. Beim Modell handelt es sich um Frank Seethaler H!, der am 4. Mai 2016 im 97. Lebensjahr verstorben ist.

Im Jahre 1966 mussten die Helveter das Carlton Elite verlassen. Es wurde beschlossen, das direkt auf den Putz gemalte Bild zu erwerben. Mit einem aufwendigen Verfahren wurde es abgelöst und auf einen neuen Bildträger aus Holz aufgezogen. Bis 1975 verschwand es aber in einem Lagerraum, erst dann fand es einen Platz im Restaurant des Helveterhauses.

Die Skizzen verblieben 30 Jahre bei Alois Cariget. Dann wurden sie von einem Dienstkameraden Frank Seethalers H! beim Künstler aufgespürt und bei dessen militärischer Verabschiedung als Geschenk übergeben. Schliesslich schenkte Frank Seethaler H! die wertvollen Blätter der Helvetia, so dass sie seit dem Umbau des Restaurants im Jahre 2001 neben dem Original an der Wand hinter dem Stammtisch gezeigt werden können.